Wein-Stationen

Jean Spätburgunder vom Mergel

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Der Höhenweg führt Sie direkt zu unserer ersten Weinstation im Hähnerklauer. Der Hähnerklauer ist Schauplatz einer Szene im Krimi „Winzerschuld“.  Wilhelm Schultheis erinnert sich, wie ein englischer Jagdflieger im Frühjahr 1944 die im Weinberg Rebholz sammelnden Menschen ins Visier nahm.
Auf dem mit kleinen Kalksteinen durchsetzten Boden wächst einer unserer besten Spätburgunder. Je kalkiger der Untergrund desto ausdifferenzierter und komplexer werden die Rotweine. In trockenen Jahren bleiben die Beeren der Trauben sehr klein und belohnen mit einem konzentrierten Aroma, das an reife süße Kirschen erinnert und eine zarte nussige Note erschmecken lässt.
Heben Sie sich noch einen Schluck Spätburgunder für die Wegstrecke bis zur Krimi-Station 1 auf. Dieser Feldweg führt im Krimi „Stauhitze“ auch die Blonde zu ihrem Liebesnest. Was sie dort erwartet, ist nur mit einem Schluck Rotwein zu verkraften.


Jean Grauer Burgunder

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Beste Lagen und reichlich Handarbeit – das ist das Geheimnis hinter unseren Selektionsweinen, die den Namen unseres Urgroßvaters Jean Wagner tragen. Wie alle Burgunder stammt auch der Graue Burgunder vom Spätburgunder ab. Die Herkunft von einer roten Sorte ist bei den reifen Beeren an der leichten Einfärbung der Beerenhaut zu erkennen. 
Der Graue Burgunder liebt kalkige Untergründe, wie das Sediment des Urmeeres, auf dem er hier wachsen kann. Kleine versteinerte Wasserschnecken und Muscheln  offenbaren, dass wir uns auf einem 30 Millionen Jahre alten Meeresboden bewegen. Der Jean Graue Burgunder zeigt weiche, fruchtige Pfirsicharomen. Das Urmeer steuert eine zarte Mineralität und feine Kräuternoten bei.
Links des Grasweges, tief in diesem Weinberg, hat Kurt-Otto Hattemer im Krimi „Winzerschuld“ sein Basislager eingerichtet. 


Jean Sauvignon blanc

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Auf dem Feldweg durchqueren Sie  den „Klopp“. Hier wechseln im Verlauf der folgenden 500 Meter die Terroirs. Im ersten Teil des Hangs herrscht eine mächtige Löss-Auflage vor. Die Grabung an der nächsten Picknickstelle zeigt dann schon wieder den Kalkmergel.
Der Sauvignon blanc steht auf Löss, dem Staub der Eiszeiten. Dies ist ein feinkörniges Material, das die Rebwurzeln gut durchwachsen können und das ihnen eine ausgezeichnete Wasserversorgung bietet. Wir haben „Am Klopp“ Riesling und Sauvignon blanc stehen. Die Weine vom Löss sind zart und filigran. Sie zeigen wie der Sauvignon blanc eine intensive Fruchtigkeit, die an Stachelbeeren und Papaya erinnert. 
Der Feldweg führt uns weiter. Sie durchqueren mehrmals Brachflächen, die ein wichtiger Rückzugsraum für Kaninchen, Fasane und Rehe sind.


Jean Weisser Burgunder

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Der Ausblick belohnt für den strammen Anstieg, den Sie zum Turm auf dem Hieberg absolvieren mussten. In Hangrichtung blickend können Sie in der Ferne bei guter Sicht den Donnersberg erkennen. Ihm verdankte in napoleonischer Zeit das hiesige Département du Mont-Tonnerre seinen Namen. Schaut man in die entgegengesetzte Richtung über das Hochplateau, dann sieht man den Windhäuserhof, der Napoleons Präfekt in Mainz, Jeanbon de St. André, als Sommersitz diente. Der Windhäuserhof ist Schauplatz im Krimi „Vatertag“.
Auf dem Weg hinauf hatten Sie den Kalkstein als Geröll unter den Füßen, der hier auf dem Hochplateau den Untergrund für die Reben bildet. Es ist ein karges Material, in das sich die Wurzeln der Pflanzen über viele Jahre hineinarbeiten müssen, um an Wasser zu kommen. Alle Weine, die hier oben wachsen, sind von diesem Kampf geprägt und zeigen eine einzigartige mineralische Tiefe, die ihnen eine kühle und erfrischende Fruchtigkeit verleiht. Das Kalkstein Hochplateau, unser Kalkalgenriff, ist in der Endphase des Urmeeres entstanden, das vor 25 Millionen Jahren langsam austrocknete. Wenn Sie ein paar Meter in den Weißen Burgunder hineingehen, dann finden Sie kleine, erbsengroße Überbleibsel des Kalksteins. Es handelt sich dabei um Goethit, der bei der Verwitterung der Eisenminerale des Kalksteins entstand. 
Auf dem Höhenweg geht es jetzt weiter. An der nächsten Picknick-Station können Sie sich die Kalkstein-Grabung des Selztal-Terroir-Weges ansehen. Sie finden diese im Hang ‒ ein Stück unterhalb von Tischen und Liegebank. 


Jean Riesling vom Mergel

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Der JEAN Riesling wächst auf der Abbruchkante des Kalksteins vom Hochplateau. Wenn Sie ein paar Meter in die Rebzeilen hineingehen, erreichen Sie diesen Streifen, der sich quer zum Hang durch den gesamten Weinberg zieht und ihn so einzigartig für den Riesling macht. Die Beeren bleiben hier stets klein und konzentrieren die Aromen. Der Riesling schmeckt nach reifen, süßen Äpfeln. Er zeigt feine Pfirsich- und zarte Kräuternoten. Der Kalkstein verleiht ihm einen subtilen Schmelz.
Im Frühjahr sprießt hier, noch bevor die Reben austreiben, die erste wilde Rauke (Rucola). Durch den Wechsel von Kalkstein und Kalkmergel ist auch die sonstige Flora sehr abwechslungsreich und vielfältig. Neben den großen Kratzdisteln finden sich immer wieder kleine wilde Kriechrosen. 
Am unteren Ende des Weinbergs in Richtung der Hecken lädt eine kleine Sonnenwiese oberhalb der Trockenmauer zur Rast auf der Picknickdecke ein .
Nach einer kleinen Wegstrecke biegen Sie bitte nach links in unseren Sauvignon blanc ab und durchqueren den Weinberg. Am Ende gelangen Sie über den Wendehammer in die Straße Zum Koppelberg. Über den Finkenschlag, die Lindenstraße und die Elsheimer Straße kommen Sie zurück ins Weingut in der Hauptstraße 30
Vor der Einfahrt, neben dem Wiegehäuschen, finden Sie die letzte Krimi-Station.